Holzzerstörende Insekten

Last Updated on 9. Februar 2021 by Meinhard Böhm

Neben den Schäden durch holzzerstörende Pilze sind Schäden durch holzzerstörende Insekten sehr häufig anzutreffen.

Definition des Begriffes Holzzerstörende Insekten

Als holzzerstörend im technischen Sinne werden Insekten bezeichnet, die in der Lage sind, durch ihre Lebensweise und ihren Körperbau während ihrer einzelnen Entwicklungsstadien Holz und Holzwerkstoffe zu zerstören. Bei den meisten Arten geht die Zerstörungskraft von den Larven aus, die Imagines (erwachsene Insekten) zerstören das Holz nur vereinzelt.

Bedeutung

Die holzzerstörenden Insekten reihen sich in den Kreislauf der Natur ein, wenn hierfür gute Ausgangsbedingungen vorliegen. Ursprünglich sind alle heute am Bauwerk vorkommenden holzzerstörenden Insekten, umgangssprachlich auch „Holzwurm“ oder „Hausbock“ (sowie fälschlicherweise „Holzbock“) genannt, ursprünglich aus Insekten entstanden, die unverbautes, in der freien Natur vorkommendes Holz zerstören.

Einteilung: Hausbock, Nagekäfer, Holzwurm & Co.

Die am Holz vorkommenden Insekten werden in Frischholzinsekten, Übergangsformen von Trockenholz- und Frischholzinsekten, Trockenholzinsekten, Feuchtholzinsekten, Faulholzinsekten und holzbewohnende Insekten eingeteilt.

Beispiele

Frischholzinsekten kommen am lebenden Baum oder am frisch gefällten Stamm vor. Als Beispiel für diese holzzerstörenden Insekten seien die Borkenkäfer (Scolytidae) genannt.

Übergangsformen zwischen Frisch- und Trockenholzinsekten kommen sowohl an sehr feuchten, frischen Holz wie auch an trockenen (aber noch nicht verbautem) Holz vor , zum Beispiel der technisch weniger bedeutende Scheibenbock.

Vor allem sind jedoch die Trockenholzinsekten und die Feuchtholzinsekten technisch bedeutsam.

Trockenholzinsekten sind am unter Dachverbauten Holz zu finden. Hier zählen der Hausbock (Hylotrupes bajulus) oder der Gewöhnliche Nagekäfer (Anobium punctatum) als am häufigsten vorkommende Arten dazu.

Gewöhnlicher Nagekäfer
Hausbock-Käfer schwarz, ca. 17 mm lang als Beispiel für Trockenholzinsekten
Hausbock

Feuchtholzinsekten befallen verbautes, aber feuchtes Holz – z.B. bei Schäden am Dach. Der Rothalsbock (Leptura ruba) zählt hierzu.

Faulholzinsekten befallen als holzzerstörende Insekten pilzgeschädigtes Holz – und zwar nur dieses. Der Trotzkopf (Dendrobium pertinax) und der Bunte Nagekäfer kann zum Beispiel nur durch Pilze aufbereitetes Holz zur Ernährung nutzen. Diese Insekten gelten als Hinweis auf einen Pilzbefall. Der Pilzbefall kann weitaus schwerwiegende Schäden verursachen als der erkannte Insektenbefall. Hier sollten die Eigentümer vor allem den Befall durch holzzerstörende Pilze bewerten und analysieren lassen.

Bunter Nagekäfer - Holzstück mit Fraßschäden als typisches Schadbild
Schadensbild des Bunten Nagekäfers

Holzbewohnende Insekten nutzen zumeist das Holz als Lebensraum, indem sie selbst die Lebensräume schaffen oder schon vorhandene Fraßgänge nutzen und erweitern. Hier zählen zum Beispiel bestimmte Ameisen (Formicidae) wie die Roßameise, die Glänzendschwarze Holzameise oder auch die Wegeameisen. Sie zerstören jedoch ebenfalls Holzbauteile und werden hier ebenfalls zu den holzzerstörenden Insekten gerechnet.

Unter den o.g. Namen der holzzerstörenden Insekten versteht man eigentlich nur die Larven der Insekten, denn bei den meisten Arten werden die Fraßschäden durch die Larven verursacht.

Die Kenntnis der Zusammenhänge und Bewertung der Gesamtsituation sind maßgebliche Voraussetzungen für eine Sanierung und Bekämpfung. Ein Holzschutzgutachten bzw. Holzgutachten beinhaltet diese Angaben und dokumentiert den Ist-Zustand.

Weitere Informationen zu holzzerstörenden Insekten finden Sie unter diesem Link: Holzzerstörer-Insekten.

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